Züchtungsprojekte

Langfristig ist es unser Ziel, möglichst viel samenfestes Gemüse anzubauen. Um das zu ermöglichen, arbeiten wir eng mit Kultursaat e.V., dem Verein zur Züchtungsforschung auf biologisch-dynamischer Grundlage, zusammen.

Seit 2020 kooperieren wir mit Johanna Fellner. Johanna hat dafür einen Teil ihrer Weißkohl-Züchtungsaktivitäten von der Wetterau (Rhein-Main-Gebiet) nach Dithmarschen in unseren Betrieb verlegt, um den Kohl optimal an die Bedingungen der Marschböden anzupassen.

Mit Sebastian Vornhecke (Walsegarten, Westthüringen) arbeiten wir seit mehreren Jahren an samenfesten Weiß- und Rotkohlsorten.

Seit dem Aufkommen der Agrarindustrie sind etwa 90 % der Nutzpflanzen, die einst auf unseren Äckern wuchsen, verloren gegangen. Samenfeste Gemüsesorten machen uns nicht nur unabhängiger von wenigen großen Agrarkonzernen, sie bringen auch charakteristischen Geschmack auf unsere Teller und die Vielfalt zurück auf unsere Felder.

Und gerade angesichts des Klimawandels ist es wichtig, zahlreiche an unterschiedliche Boden- und Umweltbedingungen angepasste Gemüsesorten zur Verfügung zu haben.

Selektion der Weißkohl-Mutterpflanzen:
Die Pflanzen, die dem Sortenbild am meisten entsprechen, werden mit einem Bambusstab gekennzeichnet.

Die gekennzeichneten Pflanzen werden nicht abgeschnitten, sondern als ganze Pflanze ausgegraben.

Johanna Fellner und Susanne Schoof mit Weißkohl-Mutterpflanzen.

Sebastian Vornhecke mit Rotkohl-Mutterpflanzen.

Damit die Wurzeln nicht austrocknen, werden die Wurzelballen mit einer Erdkruste geschützt.
Für die Erdkruste wird unsere tonige Erde mit Wasser angemischt und um den Wurzelballen getunkt.

Die Schnittstellen werden mit Buchenholzkohle bestrichen.
Anschließend werden die Mutterpflanzen über den Winter bei uns im Kühlhaus eingelagert.